Ein besonders Anliegen war dem NABU Stuhr seit Anbeginn der Schleiereulenschutz. Mangelte es dieser Eule doch an geeigneten Nistmöglichkeiten:
• Kirchtürme waren (wohl wegen der Stadttauben) versperrt worden.
• Einflugöffnungen (sogenannte ‚Uhlenfluchten‘ in den Giebeln landwirtschaftlicher Gebäude) waren im Zuge von Renovierungen ebenfalls verschlossen worden.
„Öffnet die Kirchtürme“ hieß es in verschiedenen Aufrufen des Bundesverbandes, nach dem die Schleiereule 1977 zum Vogel des Jahres gekürt wurde. Den Aufrufen war die im Aufbau begriffene
Ortsgruppe Stuhr (damals DBV) gerne gefolgt. Nach Rücksprache mit Kirchenvertretern in Stuhr und Brinkum wurde bereits 1983 an beiden Kirchtürmen gewerkelt.
So entstanden im Brinkumer Turm zwei Brutnischen für Turmfalken, die seitdem von diesen vielfach angenommen wurden. Der Stuhrer Kirchturm wurde mit weiteren 3 Nistkästen bestückt (2x eigentlich für Schleiereulen vorgesehene Nistkästen, 1x für Turmfalken).
Insbesondere Turmfalken, aber auch Dohlen (in manchen Landesteilen rückläufig) nahmen diese neu geschaffenen Domizile gerne an. Bei den Schleiereulen kam es zunächst nur 1984 im Stuhrer Kirchturm zu einer Brut. Nachdem 3 Jungvögel (vermutlich durch Nahrungsmangel infolge tagelangen Regens) verendet waren, wurde der vierte Jungvogel geborgen und der Familie Hiller zur Vogelpflege übergeben.
Diese kleine Schleiereule wurde von Frau Hiller liebevoll gepflegt und dann später ausgewildert.
Veröffentlichung: 40 Jahre Eulen- und Turmfalkenschutz in der Gemeinde Stuhr von Erich Sigloch, 2022 (Download über Zenodo)
Auftakt einer Kampagne
Schleiereulen-Statistik NABU Stuhr : 1984 - 2022
Erich Sigloch
Nabu-Bauplan für einen Schleiereulen-Nistkasten